Die heilige Barbara

Schutzpatronin der Bergleute

Die Heilige Barbara

 

Die Heilige Barbara ist die Schutzpatronin der Hutmacher, Weißnäherinnen, Bürstenbinder, Kürschner, Lederarbeiter, Weber, Tuchmacher, Dachdecker, der Artillerie und im besonderen der Bergleute.

Der Prophet Daniel, Erzengel Raphael, Hl. Antonius von Padua sowie St. Benedictus von Nursia und der Hl. Joachim sind die weniger geläufigen Schützer der Bergleute. Barbara wurde nur 29 Jahre alt und diese Zahl kann man auch heute noch an den schwarzen Bergkitteln erkennen, die auf ihrer Vorderseite mit 29 Goldknöpfen ausgestattet sind (neun an der Knopfleiste, links und rechts davon je fünf, an beiden Ärmeln ebenfalls fünf Stück). Sie war die Tochter eines heidnischen Königs in Kleinasien zur Zeit der Christenverfolgung. Ihr königlicher Vater hieß Dioskuros, was „Sohn des Zeus“ bedeutete und auf den streng heidnischen Charakter von Barbaras Vater hinwies. Wegen ihrer Schönheit schloss er sie in einen Turm ein. Ein Einsiedler brachte Barbara zum Christentum, was sie zu einem besonderen Nahverhältnis zu Gott brachte. Deshalb ließ sie an ihrem Turm ein drittes Fenster anbringen, das das Sinnbild für die Dreifaltigkeit darstellt. Ihr Vater versuchte vergeblich, sie vom Christentum wieder abzubringen und verurteilte sie aus diesem Grund zum Tode.

Ihr gelang aber die Flucht aus ihrem Gefängnis, sie floh in die Berge, wo sich in wundersamer Art und Weise ein Felsen öffnete und die Heilige schützend aufnahm. Später wurde dies zum Symbol des Lebensraumes und Arbeitsplatzes der Bergknappen. Barbara wurde von Hirten verraten und zu ihrem Vater zurückgebracht. Dieser ließ sie geißeln und mit Fackeln martern, bis sie schließlich von ihrem entmenschten Vater enthauptet wurde. Aber auch Dioskuros kam nicht ungestraft davon; es zog ein Gewitter auf und er wurde von einem Blitz erschlagen. Bei ihrer Enthauptung soll ihr Blut auf einen nahestehenden Kirschbaum gespritzt sein und dieser soll sofort zu blühen begonnen haben. Davon stammt auch ein alter Brauch: Am 4. Dezember – an Barbaras Namenstag – werden Kirschzweige, sogenannte Barbarazweige, in Wasser eingefrischt. Wenn diese Zweige genau am 24. Dezember, also am Heiligen Abend aufblühen, dann heiratet im nächsten Jahr jemand aus der Familie (Angaben ohne Gewähr).

Die Barbarakapelle im Schaubergwerk am Erzberg ist 1987 eröffnet worden. Auf unsere aus Lindenholz geschnitzte Barbara sind wir besonders stolz, denn sie hat ein Eisenerzer Bergmann, Johann Seitner, der fast 30 Jahre in der Grube gearbeitet hat, in seiner Freizeit gefertigt.

 

Weiterführende Information zum bergmännischen Brauchtum finden Sie auf der Website des Vereins Steirische Eisenstraße.