SCHRÄMSTOLLEN

Ein Schrämstollen ist ein händisch vorgetriebener Stollen, der vom Bergmann nur mit Schlägel und Eisen in den Berg geschlagen wurde. Die Arbeit war hart und mühsam – der Knappe verbrachte den ganzen Tag in kniender oder sitzender Position und pro Tag schaffte er es, den Stollen nur etwa zwei Zentimeter tiefer in den Berg zu treiben.

In der Regel wurden Schrämstollen als Zugänge zu größeren Abbaustollen angelegt. Manchmal folgte ein Schrämstollen jedoch auch einer Erzader direkt in den Berg hinein – in solchen Fällen waren sie bereits etwas größer ausgestaltet. Ehe vor 200 Jahren mit dem Tagbau in Eisenerz begonnen wurde, war der gesamte Erzberg mit solchen Schrämstollen übersäht. Schrämstollen, die in die Tiefen des Erzbergs hineinführten, galten früher als alltäglicher Anblick. Im Lauf der Zeit wurden die Schrämstollen aber nach und nach zerstört, da der Erzberg durch den Tagbau immer schlanker und schlanker wird.

Ein spannendes Detail zum Schluss: Die charakteristische Schräge eines solchen Stollens gibt Auskunft darüber, ob der Bergmann der darin arbeitete, Rechts- oder Linkshänder war.