STOLLEN BILD 4 AM AUSGANG

Dieses hier zu sehende Profil geht durch den „Glück-auf“ Stollen bis zur ehemaligen Spitze des Erzberges, und stammt in seiner Darstellung aus dem Jahr 1893. Darin ist das zweite Fördersystem ersichtlich und in Teilen auch noch das erste von 1815.

Beginnen wir links unten: hier sind die Röstöfen und die große Sackzughalde zu sehen. Die braune, schräge Fläche an der Oberfläche ist einer der 3 Bremsberge, die von Oswaldi herunter zu den Anlagen führen. An dessen unterem Ende befindet sich der erste Bremsberg, um die Erze ohne Stürzen ganz nach unten zum weiteren Versand zu bringen. Hier verläuft der Huntslauf – eine Gleisstrecke – bis zu den drei Hochöfen bzw. zur Verladehalde. Die beiden waagrechten Stollen unten sind Teil des ersten Fördersystems von 1815 und sind nur als Sturzschächte ausgeführt. Am oberen Ende des Bremsberges befindet sich jetzt der hier noch vorhandene „Glück-auf“ Stollen, in dem Sie jetzt stehen. Ein paar Etagen ist der Hauptförderstollen auf der heutigen Etage Liedemann zu sehen. Die von diesen beiden Strecken nach oben führenden Schächte mit den Nummern II bis VII sind jetzt die Bremsschächte des zweiten Fördersystems, die keine Sturzschächte mehr sind, sondern in denen das Erz mitsamt dem Hunt nach unten in einem Förderkorb gebracht wird. Als Gegengewicht fungiert ein zweiter Förderkorb, mit dem ein leerer Hunt nach oben befördert wird. Für eine Förderung in beide Richtungen, also auch Erz nach oben, war nur der letzte Bremsschacht VII ausgelegt. Das wurde aber nur benötigt, um im Bedarfsfall auch aus den unteren Etagen die Verladehalde auf der Station Erzberg beliefern zu können. Oberhalb vom Bremsschacht VII ist der nächste Hauptförderhorizont Etage Dreikönig, von dem 3 weitere Bremsschächte VIII bis X nach oben bis zur Ebenhöhe gehen, der Trennlinie zum Vordernberger Erzberg. Somit sind alle Etagen vom Innerberger Erzberg erschlossen und zusammenhängend. Im Vordernberger Erzberg hat die Etagierung noch nicht die Spitze erreicht, das geschieht erst im Jahr 1907. In weiterer Folge muss dann das von Erzherzog Johann im Jahr 1823 errichtete Gipfelkreuz vorübergehend versetzt werden, bis es 1959 wieder seinen Platz auf dem Gipfel des Erzberges einnehmen kann, der dann von 1532m auf 1465m geschrumpft ist.